Kosmisches Zeitfenster Teil III: Saturn-Pluto



War in den anderen Beiträgen einzeln von Saturn und Pluto die Rede, tauchen sie im dritten Teil in Kombination auf. Denn im November 2009, im Januar 2010 und im August 2010 stehen beide Planeten im sogenannten abnehmenden Quadrat zueinander und bilden damit einen neunmonatigen Zeitrahmen, innerhalb dessen typische Saturn-Pluto Themen auftauchen. Dieses Quadrat ist das letzte innerhalb eines 38jährigen Saturn-Pluto Zyklus. Das Interessante an Astrologie besteht nicht zuletzt darin, dass man durch sogenannte Zyklen bestimmter Planeten gewisse Inhalte in Zusammenhang bringen kann, der auf den ersten Blick so nicht erkennbar ist.

Die babylonische Göttin Ereshkigal aus www.dandi.me.uk/Gallery/mythology Der Saturn-Pluto-Zyklus begann im November 1982 Ende Waage, als beide Planeten in Konjunktion standen. Das bedeutet, sie stehen innerhalb weniger Grade zusammen. Dieser Zyklus wird im Januar 2020 Ende Steinbock enden, woraufhin ein neuer Zyklus beginnen wird. Der Höhepunkt des Zyklus, die so genannte Opposition, bei der sich beide Planeten gegenüberstehen, fand 2001/2002 statt und endete 2003. Hier sei auch auf den Rückblick zum Jahr 2003 verwiesen.

Allgemein betrachtet konfrontiert uns dieser Zyklus im persönlichen und gesellschaftlichen Leben u.a. mit den Themen Macht, Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber, Abgrenzung, tiefgreifendem Wandel, Krise, Verrat, Bindung, psychologisches und finanzielles Erbe auf persönlicher und überpersönlicher/staatlicher Ebene.

In negativer Frequenz können Saturn-Pluto Verbindungen mafiöse Strukturen bedeuten, die die Justiz (Saturn) zum eigenen Machtvorteil (Pluto) unterwandern und eine eigene Gesetzgebung der Rache und Manipulation installieren. Aber auch legalisierte Mafia ist eine Entsprechung! Dann, wenn der Staat selbst wichtige Strukturen untergräbt, aushöhlt im Eigeninteresse (wie bei Berlusconi) oder im Interesse von Lobbyisten. Auch radikale Reformen, Regierungswechsel, wirtschaftliche Krisen gehören zu dieser Konstellation. Wie gelungen diese ausfallen, liegt wiederum außerhalb des Verantwortungsbereichs der Astrologie. Auch hier gilt wieder: Nicht die Konstallation ist Schuld am Schlamassel, sondern das fehlende Bewusstsein der Menschen.

Eine wichtige Frage zu diesem Zyklus lautet:
Inwiefern müssen bestehende Strukturen tiefgreifend gewandelt werden oder inwiefern werden Strukturen Opfer von nicht angeschauten Altlasten und/oder von machtpolitischen Interessen?

Da - wie im letzten Kapitel beschrieben - unser Umgang mit Pluto nach wie vor meist zu wünschen übrig lässt, manifestieren sich Saturn-Pluto Konstellationen auch als feindbilderzeugendes Machtgebaren oder als Katastrophen, die anscheinend über uns hereinbrechen, deren Vorboten wir jedoch vorher wissentlich und unwissentlich übersehen haben. Konstruktiv gesehen sind Saturn-Pluto Zeiten aber auch Krisen, die Chancen bergen. Im Chinesischen bedeutet das Schriftzeichen Krise sowohl Gefahr als auch Chance. Sofern man den Mut und die Standfestigkeit aufbringt, Verdrängtes anzuschauen und umzuwandeln, kann dann sogar eine Art Wiedergeburt erfolgen.

Rückblickend ist zu fragen, welche Ereignisse 1982 ihren Anfang nahmen, deren Auswirkungen wir gesellschaftlich und ökonomisch bis heute spüren. 1982 fällt weltpolitisch in die Ära Reagan, der in den USA wieder eine konservative Haltung verstärkte und mit seinem Raketenabwehrsystem im Weltraum die amerikanische Super-Macht demonstrierte.

Auch in der BRD fand 1982 ein tiefgreifender Machtwechsel zugunsten konservativer Kräfte statt - der "Koalitions-Verrat" (Pluto) der FDP brachte Kohl an die Macht (Saturn). Es begann die zunehmende Verquickung zwischen Wirtschaft und Politik, die Privatisierung und damit Kommerzialisierung des Fernsehens und damit eines der wichtigsten Medien.

2001/02 war die Oppositionsphase von Saturn und Pluto: Sie war u.a. geprägt von den Flugzeugangriffen auf das Worldtrade Center und einer darauf folgenden wirtschaftlichen Krise. Psychologisch wurde von der Bush Regierung (Saturn) Saddam Hussein und den Taliban die Rolle des Bösen zugeteilt (Pluto), das mit allen Mitteln bekämpft werden musste, um den erdölreichen (Pluto hier Symbol als Bodenschatz) Irak zu Gunsten wirtschaftlicher US Interessen zu formatieren (Saturn).

Was lässt sich bei der derzeitigen Saturn-Pluto-Phase beobachten? Zum Beispiel, dass Obama das von Reagan beschlossene Raketenabwehrsystem in großen Teilen abspeckt. Obama korrigiert hier also einschneidend, nimmt sich selbst als Supermacht zurück und baut damit auch ein Feindbild gegenüber anderen Staaten ab.
Saturn-Pluto als Katastrophe zeigt sich im Januar 2010 im verheerenden Erdbeben von Haiti: Die Erdoberfläche (Saturn) wird zutiefst von einem unterirdischen Beben erschüttert (Pluto ist nicht umsonst in der griechischen Mythologie der Gott der Unterwelt).

In der BRD bekommt Verteidigungsminister Guttenberg in Form des umstrittenen Angriffsbefehls die Dauerkrise aus Afghanistan zu spüren; Altlasten der "Strauß-Mafia" werden im Moment im Gerichtsprozess gegen den Waffenschieber Schreiber wieder an die Oberfläche geholt.

Der tiefgehende Wandel von Strukturen oder das Aufkommen von Altlasten betreffen immer auch die Wirtschaftswelt, so dass Saturn-Pluto Phasen in ihren angespannten Phasen wie im gegenwärtigen Quadrat sich oft in Rezessionen äußern. Da die Sanierung der Banken letztes Jahr von Seiten der Regierung ein letztlich marodes System gestützt hat mit dem zweifelhaften Ergebnis von immensen Schulden, sind von daher - auch ohne astrologischen Blickwinkel - weitere Wirtschaftskrisen zu erwarten.

Viele seriöse Astrologen setzen das Ende des Saturn-Pluto Zyklus im Jahr 2020 mit der Etablierung einer neuen Weltordnung gleich. Wie diese prognostizierte Weltordnung ausfallen wird, steht wiederum nicht in den Sternen. Wir können jedenfalls gespannt sein.....

Finden Sie selbst Ihre eventuelle Resonanz zum Saturn-Pluto Zyklus mit folgenden Fragen:

Phasenbeginn im Jahr 1982
  • Inwiefern endete ein wichtiger Lebensabschnitt und inwiefern begann ein neuer?
  • Welche langfristigen Lebensprojekte haben Sie damals - bewusst oder unbewusst - angefangen?
  • Inwiefern haben Sie sich damals von Ihrer Sippe/Familie psychologisch abgegrenzt oder sich auch bewusst mit ihr verbunden?



  • Die gegenwärtige Quadratphase betreffend, andauernd von Herbst 2009 bis Spätsommer 2010:

  • Inwiefern fühlen Sie sich durch Schuld-und Versagensängste gebunden?
  • Welche Konsequenzen müssen Sie vergangenheitsbedingt tragen?
  • Welche Lebensbereiche unterstehen einer Kernsanierung?
  • Was hat in Ihrem Leben wirklich Bestand?
  • Inwiefern erfahren Sie eine Art Wiedergeburt?
  • Woran wollen/müssen Sie sich wirklich binden?



  • Literaturempfehlung zum Thema Pluto in Steinbock und Saturn-Pluto:

    Ernst Ott: Pluto im Steinbock, 2008 - 2024, Chiron Verlag
    Generell zu gegenwärtigen und zukünftigen Konstellationen:
    Markus Jehle, Astrozyklen, wie wir unsere Zukunft gestalten können, Chiron Verlag