Astrologie zwischen Ideal und Wirklichkeit
Wenn oben nicht wie unten ist.....
Astrologie zwischen Ideal und Wirklichkeit bei Prognosen und individuellen Geburtsbildern
Ein neues Jahr wird bald beginnen - unter extrem krisenhaften Vorzeichen. Und wie jedes Jahr ist erst mal ungewiss, wie es für wen laufen wird.
Und genau diese Ungewissheit fordert natürlich jedes Jahr Astrologen jeglicher Couleur, ernsthafter wie nicht ernsthafter, heraus, so genannte Prognosen abzugeben.
Prognose kommt vom griechischen Wort pro-gnosis, was ungefähr Vorauswissen bedeutet.
Ich bin jeglicher Prognose gegenüber inzwischen sehr skeptisch eingestellt. Nur allzu leicht kann sie sich als self-fulfilling prophecy erweisen oder als geschönte Esoblase.
Denn was nützt esoterisch gesehen die schönste und sinnvollste Prognose, aufgebaut auf seriösem astrologischem Wissen, wenn auf der Erde ungeachtet technischer Fortschritte menschlich gesehen unterm Strich seit Jahrtausenden alles bleibt wie es ist?
Habgier, Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen, unkontrollierte Aggressionen, schreiende Ungerechtigkeit, Leid vieler Unschuldiger ergeben eine erschreckende Konstante, egal, wie oben die Planeten laufen.
Wenn eines konstant und damit prognostizierbar bleibt, ist es kollektiv gesehen die Lernresistenz des Menschen. Vor allem bei Machtträgern. Dagegen kommt kein Planet an, nicht einmal Pluto oder Uranus. Daher gilt für mich als Steinbock inzwischen schlichtweg die "Erfahrungsastrologie". Die, abgewandelt nach Franz Beckenbauer, schlicht heißt "Schaun mer mal, was passiert, und deuten mehr oder weniger grandios, vorwiegend mit bitterem Unterton, im Nachhinein".
Die Methode hierzu ist denkbar simpel: Man nehme Jupiter in seiner rückwärts gewandten Funktion der Einsicht und beleuchte zusammenhängend das mehr oder weniger gerade Passierte in Hinblick auf Möglichkeit und Wirklichkeit.
Als Beispiel sei die Saturn-Uranus-Opposition zwischen Jungfrau und Fische genannt. Sie wurde erstmals im November 2008 exakt und spiegelte damit auch die ausgebrochene Wirtschaftskrise.
Wirklich beeindruckend daran war für mich im Nachhinein: So schnell (Uranus) ist noch kein Gesetz (Saturn) durch den Bundestag gejagt worden. Sonst behäbig dasitzende oder gar abwesende Abgeordnete (Saturn) entwickelten sich zu Abstimmraketen (Uranus) und spiegelten perfekt die nach außen hin bestens funktionierende Ehe zwischen Wirtschaft und Politik.
Es war damals schon abzusehen, dass die Krise von den Politikern (Saturn) nicht dazu genutzt (Jungfrau) und gerecht umgesetzt (Waage) wird, eine alte, politisch und ökologisch ungerecht gewordene Struktur (Saturn) grundlegend im Sinne der Ganzheit zu erneuern (Uranus in Fische).
Statt dessen wurden schnell (Uranus) einige Milliarden reingepumpt, um ein völlig marodes Herrschaftssystem (Saturn) notdürftig zu kitten. Hesses berühmter Vers "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" kann hier abgewandelt werden zum profanen Titel "Anfang einer vielversprechenden Konstellation zum faulen Zauber herabgewürdigt".
Bis Sommer 2010, bei der erneuten Opposition zwischen den beiden gegensätzlichen Planeten in den Zeichen Widder und Waage, wussten wir dann konkreter, wie sich dieses Gebräu in der Realität destilliert haben würde. Im Frühjahr gaben die Griechen ihre Finanzkrise zum Besten, denen nach altem Patentrezept ein letztlich ungedeckter Scheck als Hilfspaket von der EU zugestanden wurde. Jetzt sind es die Iren. Da Ungelöstes natürlich nachschwappt, lautet die eigentliche Frage: Wann wird wohl der künstlich gehaltene Eurodampfer mit oder ohne vorhergehender Inflation untergehen?
Die zusätzlich laufende Saturn-Pluto Konstellation manifestierte sich als erneutes Machtgekungel zwischen Atomlobby und schwarz gelber Regierung, die den Rückgriff auf den überwunden geglaubten Energie-Dinosaurier zum idealen Übergangspartner hin in eine grüne Energiezukunft deklarierte.
Die Akkumulation ständig haarsträubender Fakten verleitet zur Frage: Bedeutet Saturn-Pluto in Kombination mit Saturn-Uranus ein Ende mit Schrecken oder gar ein Schrecken ohne Ende??!
Zumindest wird es ab März 2011 heftiger und unmittelbarer, denn ab diesem Zeitpunkt sind neben den beiden kardinalen Zeichen Widder (Uranus) und Waage (Saturn) noch das Plutoquadrat vom Steinbock her dauerhaft mit dabei. Uranus sieben magische Jahre lang in Widder - dazu sei der schöne Titel von Markus Jehle zitiert:"Was lange gärt, wird endlich Wut". Erste Anzeichen ließen sich beim Stuttgarter Hauptbahnhofprojekt erleben. Bis dahin biedere Schwaben wie meine 84jährige Tante demonstrieren regelmäßig mit Trillerpfeife.
Ist es zu hoffen, dass es dann endlich mit der trägen Obrigkeitshörigkeit der Deutschen ein Ende hat, dass Zustände, die schon lange nicht mehr zu akzeptieren sind, lauter und deutlicher artikuliert und Handlungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden? Die sind in der bundesdeutschen Politik leider denkbar gering. Wir schimpfen uns Demokratie - aber heute (27.11.2010) ist in der Süddeutschen zu lesen, dass laut Heiner Geißler ein Volksentscheid über den Stuttgarter Hauptbahnhof nicht im Sinne des Gesetzes ist! Welche Staatsform haben wir denn dann? Und warum lassen sich Gesetze nicht im Sinne einer Staatsform ändern?
Ändern lässt sich längst nicht mehr die Tatsache, dass die deutsche Wohlstands- und Sicherheitsära vorbei ist. Sie soll auch gar nicht verklärt werden, denn sie war ja sowieso nur möglich durch seelische und ökologische Verdrängungsprozesse. Auch das wird nach wie vor viel zu wenig thematisiert. Weil es halt keinen Spaß macht, diese dunklen Flecken anzuschauen. Viel griffiger ist dann halt die bunte Oberfläche:
Ist es weiterhin hinzunehmen, dass Leute, die lange in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, nach einem Jahr Arbeitslosigkeit ins Hartz IV Dasein abrutschen? Dass Manager Unternehmen in Konkurs fahren, dafür Millionengehälter und -abfindungen bekommen, während Mitarbeiter kurzfristig zu Tausenden entlassen werden? Dass Banken, die jetzt schon wieder Gewinne einkassieren, die Milliardenkredite an die Regierung nicht zurückzahlen müssen?
Realität ist im Nachhinein leider nicht mehr korrigierbar im Sinne von rückgängig zu machen. Wir haben uns mit ihr auseinanderzusetzen, ob wir wollen oder nicht. Saturn ist in diesem Sinne unerbittlich!
Stellen wir uns nur kurz vor, der derzeitige politische Hoffnungsträger par excellence Barack Obama hätte diese immensen Bush-Altlasten nicht zu übernehmen wie den sinnlosen Irak-Krieg, das angeschlagene Vertrauen in die USA, die horrenden Ausgaben für den Anti-Terror-Krieg und für die ökologischen Katastrophe im Golf von Mexiko!
Die Welt sähe einfach anders aus. Busch hat es, wie viele Machtträger, grandios verstanden, seine eigenen seelischen Defizite in kollektive Altlasten zu verwandeln. Seine Sonne in 12 hätte "erlöst" lauten können: Entdecke und lebe dein Ich als kleinen, wesentlichen Teil eines großen Ganzen, das du aufscheinen lassen und dem du bewusst dienen sollst. Statt dessen hat er das große Ganze als Szenario für sein Ego (Sonne) benutzt und dieses Ganze in eine kollektive Mülldeponie verwandelt. Das ist halt auch eine Möglichkeit einer Sonne in 12. Der grausame Witz daran ist, dass er höchstwahrscheinlich keine schlaflosen Nächte hat. Die haben dafür andere!
Astro-Bürokratie: Das krampfhafte Festhalten an einer wie auch immer überlieferten Zeit
Korrigierbar ist hingegen die Geburtszeit eines Horoskops. Zumindest wenn die gelebte Wirklichkeit eines Horoskopeigners die Vermutung nahe legt, dass die abstrakte Blaupause des Kosmogramms und die Realität nicht so ganz übereinzustimmen scheinen. Wahrheit ist wohl gemerkt immer relativ. Das heißt bezogen auf etwas. Selbst die Naturwissenschaften haben anerkannt, dass das Beobachtete vom Standpunkt des Beobachters abhängt.
Bei Geburtshoroskopen hängt das Kosmogramm auf das Engste mit dem Leben des Horoskopeigners zusammen. Generell ist höchste Vorsicht angesagt, wenn Aszendent und MC in den Anfangs- und/oder Endgraden eines Zeichens stehen. Auch wenn die Geburtszeit "korrekt" ins Formular eingetragen wurde- die menschliche Seele und ihr Leben sollten schließlich nicht von einer mehr oder weniger präzise notierten Uhrzeit abhängig sein! Wenn diese notierte Uhrzeit bei der Deutung wichtiger ist als die Person selbst und ihre Äußerungen, ist so ein Vorgang Astro-Bürokratie zu nennen.
Öfters lässt sich meiner Ansicht nach auch auf dem Feld seriöser Astrologie beobachten, dass die Person des Horoskops, ihre Realität, ihre Äußerungen außerhalb der astrologischen Perspektive zu wenig präzise beobachtet werden. Statt dessen wird eine wie auch immer verbürgte Geburtszeit hergenommen und diese konsequent als Grundlage der Deutung verwendet. Nach dem unausgesprochenen Motto, nur weil es geschrieben steht, muss es 100prozentig stimmen! Aber mal ehrlich: Wie viel stimmt nicht, was geschrieben steht?!
Vergessen wir eines nicht: Wir Astrologen stehen letztlich für ein seelisches Weltbild ein, für die Philosophie, dass jede menschliche Seele, jedes Ereignis ein kosmisches Spiegelbild hat. Vermittlungsmedium zwischen Kosmos und irdischen Gegebenheiten ist die Zeit. Aber es ist ein Mensch, der diese Uhrzeit einträgt. Übertragungsfehler kann es viele geben. Sei es, dass die Hebamme im Nachhinein nach Gutdünken eine Zeit einträgt. Sei es auch, weil der komplexe und dramatische Geburtsakt zeitlich in kein Schema zu pressen ist. Das Neugeborene können wir leider nicht fragen, welches MC oder AC es vor der Inkarnation "gebucht" hat.
Ist es von daher nicht denkbar, dass eine Seele, die den Auftrag zu einem Schützen MC hat, zur Welt kommt, wenn der Uhrzeit nach noch Ende Skorpion angesagt ist? Vielleicht wurde das Baby mit der Saugglocke vorzeitig rausgezogen, künstliche Wehen beschleunigten die Geburt, was weiß ich. Jede Frau, die geboren hat, wird zugeben, dass dieser Prozess nicht zu kontrollieren ist. Und dass zehn Minuten hin oder her rein zeitlich keine große Differenz machen. Astrologisch gesehen kann es aber einen sehr großen Unterschied machen!
Dass auch eine korrekt eingetragene standesamtliche Zeit nicht unbedingt die Realität spiegelt, möchte ich an Barack Obama und seinem Horoskop erläutern. Meines Erachtens hat er keinen Skorpion MC, sondern eindeutig ein Schütze-MC. Das wären unter Umständen nur acht Minuten Differenz, aber in diesem Punkt entscheidende. Es ist schließlich ein Unterschied, ob die Position in der Gesellschaft schütze-oder skorpionbetont ist.
Die Leichtigkeit von Obamas Gewicht:
Schütze MC mit Jupiter in Konjunktion mit Saturn
Was Obama betrifft, erfuhr meine Skepsis an seiner bisherigen Geburtszeit neue Nahrung durch einen ausführlichen Artikel über ihn während seiner Wahlkampfzeit in der Süddeutschen Zeitung vom 28.10.08, der den programmatischen Titel trägt "Das ganze Gewicht der Leichtigkeit". Sind da nicht - ganz ohne Astrologiekenntnis - wunderbar Jupiter und Saturn als Dominanten angesprochen?
Jupiter wäre dann eine Dominante, wenn er nicht nur - wie bisher - das 11. Haus, sondern einen essenziellen Punkt im Horoskop wie eben den MC beherrschte.
Schaut man sich Fotos von Obama während der Wahlkampfzeit und zu Beginn seiner Regierungszeit an, dieses strahlende charismatische Lächeln, ist es nicht abwegig, erneut auf den Gedanken zu kommen, dass anstelle des dunklen Skorpions das Sunny-Boy Zeichen Schütze an seiner Himmelsmitte stehen muss.
Was spricht weiterhin gegen das Skorpion MC? Mit einem Pluto in 7 als Herrscher von 10 hätte er eine sehr polarisierende Haltung aufweisen können mit der Tendenz beispielsweise, seinen Gegner McCain während des Wahlkampfs schlecht zu machen. Das hat er jedoch bewusst nicht gemacht. "Er hat es nicht geschafft, seinen Gegner festzunageln." (Zitat des Time Kolumnisten Joe Klein im besagten Artikel der Süddeutschen),
Obama wollte keinen Schwarze-Peter-Wahlkampf, keine Schlammschlacht, ihm geht es wahrhaft um Inhalte, die meiner Meinung nach viel besser durch eine Zwillings-Schütze Individuationsachse gespiegelt werden als durch eine unter Umständen erzkonservative Stier-Skorpion Achse.
Mit Skorpion am MC wäre Jupiter bei Obama nur der Herrscher des 11. Hauses. Damit hätte er sozusagen Präsident eine Clubs Gleichrangiger werden können, z.B. vom Rotarier Club, aber nicht Präsident eines schützebetonten Landes wie der USA!
In den sogenannten Schrecksekunden, als McCain im Börsencrash-Tohubawohu nach Washington eilte und seinen Wahlkampf kurzfristig abbrach, konterte Obama flexibel, eben schütze-zwillingshaft: "Präsidenten müssen mit mehr als einer Sache gleichzeitig fertig werden."
Gegner sagen ihm eine abgehobene, elitäre Haltung nach, die wiederum eine Facette des schillernden Schützen wiederspiegeln. Gleichzeitig ist Obama flexibel genug, eigene Fehler einzugestehen, was wiederum für eine flexible Individuationsachse spricht. Dass er damit kein Luftikus wird, ist weiterhin durch seine starken fixen Anteile (Wassermann AC, Uranus, Sonne, Merkur im Löwen) gewährleistet. Sein Wassermann Aszendent bleibt, sein Uranus in 7 auch, der es ihm ermöglicht hatte, mit seinen Wählern durch den besten Internetauftritt während des Wahlkampfs non stop in Kontakt zu bleiben.
Sein Redetalent kommt mit der neuen MC-IC Achse ebenfalls unmittelbarer zur Geltung, denn sein Merkur in 6 hat nicht nur die besagte Opposition zu Saturn/Jupiter in 12, mit der er sich zum Gesprächskanal kollektiver Hoffnungen aufschwingt. Merkur hat jetzt direkt den Zwillingsmond in 4 im Gepäck und mutiert sozusagen zum Naturtalent, flüssig und natürlich die Dinge zu vermitteln, die ihm ein Anliegen sind. Zwilling als Herrscher von 4 mit Mond an dessen Spitze bringt zusätzlich besser seine gute Ehe zur Geltung: Michelle Obama ist u.a. die "Mond-im-Zwilling-Frau", die unerlässliche häusliche und emotionale Basis (=4. Haus), die sich überdies intelligent, flexibel (immerhin hat sie ihre Karriere als Anwältin für ihn aufgegeben) und gesprächsbereit zeigt.
Time for change = Saturn Konjunktion Jupiter in 12?
Der bekannteste Slogan Obamas lautet "time (=Saturn) for change". Diesen Wandel kann man natürlich auch einem erlösten Skorpion MC zuschreiben, den er dann direkt in die Begegnung (Pluto in 7) einbringen würde. Oder seinem Wassermann Aszendenten. Die Krux bei Astrologie ist ja, dass dasselbe Phänomen durchaus unterschiedlichen Facetten zugeordnet werden kann. Und nur - zugegebenermaßen subjektiv ausgewählte - mehrere Faktoren die Wahrscheinlichkeit eines Blickwinkels erhöhen.
Meiner Beobachtung nach bringt Obama diesen "change" weniger lastend-schwer im Sinne des Skorpions zur Sprache oder sprunghaft unberechenbar im Sinne des Wassermanns, als vielmehr mit einer gewissen jungenhaften strahlenden Leichtigkeit, eben schützemäßig. Er löst große Begeisterungs-und Hoffnungsstürme aus, mühelos proijzieren seine Zuhörer leuchtenden Auges übergroße Erwartungen auf ihn.
Dem schweren polarisierenden Aufräumpathos vom Skorpion-AC Träger McCain begegnete Obama mit hoffnungsfrohen, integrativen Appellen, wie es dem Schützen zu eigen ist. Diese Leichtigkeit ist jedoch gepaart mit Disziplin und Bodenhaftung, sogar mit einer gewissen Zurückgezogenheit, wie es einem Zwölfthäusler eigen sein kann. Diese Zurückgezogenheit spiegelt sich in Jupiters Position im 12. Haus in Konjunktion mit Saturn. "Obama ist im Innersten ein zurückgezogener Mensch, der nicht viel von sich preisgibt, wahrscheinlich nicht preisgeben muss, weil er in sich ruht"(derselbe Artikel der "Süddeutschen Zeitung"). "Ich heb nicht zu sehr ab, wenn ich hochgestimmt bin und ich stürze nicht zu tief ab, wenn es einmal nicht so gut geht." (Originalzitat Obama nach der Süddeutschen).
Der Soziologe Ulrich Beck brachte in einem Artikel in der Frankfurter Rundschau (vom 6.11.2008) ebenfalls diese Konjunktion meisterhaft auf den Punkt mit dem Satz "Bei Obama könnte es sich um so etwas handeln wie eine kosmopolitische Realpolitik"! Ist das nicht ein weiteres für sich sprechendes Zitat, das den Jupiter als Herrscher seines MCs bestätigt, im Sinne eines maßgeblichen und öffentlichkeitswirksamen Charakters?
Weitere passende Zitate von Obama selbst für diese zentrale Jupiter/Saturn Verbindung: "Hoffnung im Angesicht der Schwierigkeiten (Jupiter/Saturn Konjunktion), Hoffnung im Angesicht der Ungewissheit (=12. Haus). Der Mut zur Hoffnung, das ist der Grundstein, auf dem diese Nation ruht." Damit bringt er auch das Horoskop der USA mit seinem Schütze-Aszendenten auf den Punkt! Und Obama hat damit mehr als gute Chancen mit seinem Schütze MC, diesen Grundstein passend zu verkörpern! Im Januar 2009, der Zeit seiner Amtseinführung, überlief der laufende Jupiter seinen Geburtsjupiter und bestrahlte damit optimistisch seinen Radixmerkur in Opposition und seinen Mond im Trigon. Gute Laune, schwungvolle Reden und glanzvolle Partys waren hier wenigstens ohne große Schwierigkeiten vorherzusagen.
Am 7. März 2009 war in der Frankfurter Rundschau übrigens zu lesen, dass sich erste graue Strähnen an Obamas Schläfen zeigen. Saturn als Symbol für die Zeit, für Sorgen und Verantwortung zeigt sich hier wiederum wirkend in seiner Konjunktion mit Jupiter: Seine sich optimistisch zeigende öffentliche Position, schwungvoll im Sinne des Schütze-Jupiter angegangen und durchgeführt, bekommt im hintergründig-energetischen 12.Haus Bereich den Ernst und die Schwere zu spüren.
Seine Gesundheitsreform hat er im März 2010 gegen viele Widerstände erfolgreich, wenn auch in abgespeckter Form, durchbekommen. Ob die Amerikaner ihm dies danken werden, ist ein anderes Kapitel. Im Moment sieht es schlecht für ihn aus. Die Sterne können noch so gut für ihn stehen - die Altlasten sind vielleicht zu groß, die naive Erwartungshaltung der meisten Amerikaner auch. Sie wollen halt einen Supermann, der die Schwierigkeiten einfach wegzaubert. Einen Präsidenten, der Saturn sozusagen elegant aus der Hüfte wegschießt. Was eben nicht möglich ist. Pluto im Steinbock bis 2024 heißt eben auch unerbittliches Anschauen und Bearbeiten von Altlasten. Weggucken geht nicht mehr.
Verkommt dann Hoffnung zur Illusion? Verpufft Jupiter in einem unerfüllbaren Neptun? Wenn die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt, dann wünschen wir diesem Schütze-Hoffnungs-Träger weiterhin gutes Gelingen für seine schweren Aufgaben und uns Astrologen etwas mehr Zweifel an überlieferten Geburtszeiten und mehr Offenheit für realistische Beobachtungen und Überlegungen.